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CAPonLITTER

Das Interreg-Europe Projekt CAPonLITTER zielt darauf ab, Strategien und Praktiken zur Vermeidung von Meeresmüll aus Küstentourismus und Freizeitaktivitäten auszubauen. In dem Projekt arbeiten Partnerorganisationen aus Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Kroatien, Portugal und Spanien zusammen. Deutscher Projektpartner ist das Umweltbundesamt (UBA). Zwischen 2019 und 2022 fanden in diesem Rahmen interregionale und regionale Treffen der Projektpartner*innen mit Stakeholdern aus Tourismus und kommunaler Verwaltung statt, um Erfahrungen mit Initiativen zur Plastikmüllreduktion auszutauschen.

Ergebnis ist ein Aktionsplan mit geeigneten Maßnahmen, um den Einsatz von Einwegprodukten auf Großveranstaltungen und von Plastik in der kommunalen Beschaffung zu reduzieren.  Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Förderung und Etablierung von Mehrwegsystemen. Pünktlich zur Europäischen Woche der Abfallvermeidung haben sich mit Niebüll, Wangerland, Helgoland, Rostock und Lübeck fünf Küstenkommunen entschlossen, der Kunststoffverschmutzung von Nord- und Ostsee die Stirn zu bieten. Sie haben den Aktionsplan gezeichnet, setzen die Maßnahmen nun in der zweiten Phase des Projektes bis Mitte 2023 um und werden durch das Umweltbundesamt begleitet. „CAPonLITTER hat maßgeblich geholfen, Gemeinden und andere Akteuren zu venetzen.  Der Erfahrungsaustausch aus erster Hand zu effektiven Maßnahmen hat zu einem gemeinsamen Verständnis der wesentlichen Handlungsfeldern und in Folge zur Verabschiedung des Aktionsplans beigetragen. Wir sind sehr froh, die Kommunen als Partner bei diesem aufregenden Vorhaben unterstützen zu dürfen“ sagt Stefanie Werner, wissenschaftliche Mitarbeiterin für Meeressschutz vom Umweltbundesamt. In die Entwicklung des Aktionsplans flossen weiterhin Ergebnisse des nationalen Runden Tisches Meeresmüll ein, den es seit 2016 gibt und der unter anderem rechtliche und praktische Handlungsleitfäden für Kommunen entwickelt und veröffentlicht hat (https://www.muell-im-meer.de/Kommunen-Regelungsmoeglichkeiten).

Dabei verfolgen die Kommunen jeweils individuelle Schwerpunkte. Die Stadt Niebüll engagiert sich seit 2015 unter dem Motto „Halb so viel. Doppelt so gut!“ für die Verringerung und Vermeidung von (Plastik-)Müll. Neben Aktivitäten zur Verbraucherbildung wie der Ausgabe von Bambuszahnbürsten an Kitas oder der Durchführung von Kunstworkshops engagiert sich die Stadt über Kalenderpublikationen zum Thema, Müllsammelaktionen und Social Media Aktivitäten in den verschiedensten Netzwerken, darunter Fairtrade Towns, Nationalparkpartner und Global Nachhaltige Kommunen Schleswig-Holstein. Niebüll hat zudem eine Satzung zur Vermeidung von Verpackungsmüll bei Veranstaltungen verabschiedet und unterstützt derzeit eine Mehrweg-Kampagne in Nordfriesland. Um diese Aktivitäten konsequent weiterzuentwickeln, beteiligt sich Niebüll am Aktionsplan des Projektes CAPonLITTER.

Das Hauptziel besteht in der Vermeidung und Verringerung von Kunststoffabfällen und Meeresmüll durch kommunale Aktivitäten mittels einer ambitionierten Umsetzung der Maßnahme UZ5-08 des deutschen Maßnahmenprogramms der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL, 2008/56/EG), die durch das Wasserhaushaltsgesetz in nationales Recht umgesetzt wird. Dabei werden politische Akteure an der deutschen Nord- und Ostseeküste auf lokal kommunaler und regionaler Ebene ermutigt, konkrete Maßnahmen umzusetzen. Die Reduzierung von Einweg(kunststoff)produkten steht dabei im Vordergrund.

Aktionsplan als PDF