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Flüchtlinge brauchen Freunde

Niebüll hat seit vielen Jahren eine ausgesprochen gute und unaufgeregte Haltung zur Aufnahme und zum Umgang mit Flüchtlingen und Asylsuchenden.

Dies ist sicherlich auch darin begründet, dass seit über zwei Jahrzehnten die zentrale Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende des Kreises Nordfriesland in Niebüll beheimatet ist.

Aber auch die Geschichte und Entwicklung Niebülls ist von Flucht und Vertreibung geprägt.
Niebüll und Deezbüll hatten im Jahre 1940 zusammen 4.210 Einwohner. Nach dem großen Krieg von 1939-1945 waren es im Jahre 1950 - trotz vielen im Krieg Gefallenen - durch Zuwanderung von Flüchtlingen und Vertriebenen 6882, eine Steigerung der Einwohnerzahl um mehr als 60 % !
Und viele unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger können noch ein Gefühl dafür entwickeln, wie gut es war, nach Monaten der Unsicherheit endlich angekommen zu sein. An einem Platz, wo man sein Leben neu aufbauen konnte und mit der Zeit selbstverständlicher Teil des Ortes wurde, in dem man Aufnahme fand.

Die aktuellen Flüchtlingsströme aus Afrika und dem Nahen und Mittleren Osten fordern auch uns. Wieder.

Die Mitarbeiter des Amtes Südtondern werden seit einigen Monaten durch Frau Hilke Lehmann als hauptamtliche (bei der AWO Schleswig-Holstein angestellte) Flüchtlingshelferin unterstützt, die die ehrenamtlich aufgebaute Arbeit fortsetzt und intensiviert.

Die Flüchtlingshelferin empfängt zugewiesene Flüchtlinge und begleitet sie an ihren Unterbringungsort, stellt Verbindungen zu Behörden, Schulen, usw. her.

Aber sie kann nicht alles leisten. Dafür sind es einfach zu viele Menschen, die bei uns Schutz und Zuflucht suchen. Daher wurde in der Flüchtlingsarbeit ein Paten-System aufgebaut.

Wer Lust, Interesse und Zeit hat, sich als Patin oder Pate zur Verfügung zu stellen, darf sich gerne bei Frau Lehmann melden.

Frau Lehmann ist unter nachstehenden Kontaktdaten erreichbar:

Sprechzeiten:
Leck: 9:00 - 11:00 Uhr - donnerstags
Niebüll: 9:00 - 11:00 Uhr - montags
jeweils in den dortigen Sozialzentren
Tel.: 04661/601-644
Mail: hilke.lehmann@awo-sh.de

Im Bedarfsfall können Sie sich auch an die Mitarbeiter im Amt Südtondern in Niebüll wenden, Tel. 04661 – 601-0.

 

Ich bedanke mich bei allen, die schon in der zurückliegenden Zeit mithelfen konnten, um Menschen aus den Kriegs- und Elendsgebieten vor der Tür Europas das Ankommen hier zu erleichtern.

Sei es durch eigene Zeit oder durch Sach- und Geldspenden. Ein Ende des Zustroms an Flüchtlingen ist nicht in Sicht. Helfen Sie mit, es den Ankömmlingen hier so leicht zu machen, wie es irgendwie geht.

Sprachbarrieren kann man für den Anfang mit „Händen und Füßen“ und Gesten überwinden.

Dem Schmerz, dem Verlust, der Traumatisierung kann man nur mit Menschlichkeit begegnen. Sie kostet nichts!

 

Wilfried Bockholt

-Bürgermeister-

Stadt Niebüll/21. Juli 2015